Freitag, 6. Juni 2014

Letztes Testspiel vor der WM

....oder auch:
Wie mein Mann versucht, die Kinder auf "seine Seite" zu ziehen.

Die WM wirft ihre Schatten voraus. Bei uns eigentlich schon fast seit Anfang des Jahres.
Alles wurde akribisch geplant, längst wusste meine bessere Hälfte, wann welche Gruppe spielt.
Dieses "Spektakel" trifft unsere Familie alle 2 Jahre.
Wenn keine WM ist, gibt es ja noch die EM. Welch Freude!
Der Unterschied zu den anderen Jahren ist dieses Mal, dass die Lüttem nun in einem Alter sind, wo sie aufnahmefähig für Papis Fussballlatein sind.
Schon vor Wochen gab es bei einem bekannten Discounter WM Kleidung für Kinder.
Mein lieber Gatte war der Erste am Grabbeltisch und zeigte mir später seine tollen Schnäppchen.Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, doch ich freue mich auch, wenn er sich freut!
Nun also heute Abend das letzte Testspiel der Deutschen Elf (ja, ich kann auch "Fussballdeutsch"!).
Alle Kinder wurden ordentlich mit Trikots und Fähnchen ausgestattet.
Der Garten ist spannender als das Fußballspiel

Das Wohnzimmer strahlt in neuem Glanz: überall Schwarz-Rot-Gold! Gruselig.
Der Ablauf gestaltete sich wie folgt:
Fussballpapi macht sich ein schönes Bier auf und erklärt den noch hochmotivierten Kindern die Spielregeln.
"Ist Deutschland jetzt Weltmeister?", will die Tochter wissen, als eine verpasste Torchance zu Jubel führt.
Meine Ehegespunst bleibt geduldig und erklärt.....und erklärt.
Währenddessen balgen Kind Nr.1 und Nr.3 miteinander und schmeißen alles runter, was nicht niet- und nagelfest ist.
Bei Kind Nr. 2 scheint Hopfen und Malz noch nicht verloren. Es wird weiter gefragt.
Der Papa ist erfreut.
Als die Frage: "wann ist endlich Pause?" gestellt wird, schwant ihm, dass der Abend vielleicht doch nicht so gülden wird, wie erhofft.
Kind Nr. 3 schaut aus dem Fenster.
Das Winkelement ist nur noch zum Nasepopeln gut.
"Langweilig" ruft es mir stumm entgegen, doch niemand will's dem Papi beichten.

Endlich! Ein Foul.
Es wird wieder interessant, alles muss genau erklärt werden.
Papi ist in seinem Element, stellt Ferndiagnosen, ob Reus bei der WM spielen wird.
Dann Abpfiff zur Halbzeit.
Die Kinder werden ins Bett gebracht.
Freiwillig, von allen Seiten aus.
Die Kinder haben "überlebt" und Papa ist froh, für die 2. Halbzeit die Couch für sich zu haben.
Ohne Fragen, wie: "warum darf der Schiedsrichter nicht mitspielen, der rennt doch aber auch".
Was (auf der Couch) bleibt, sind zwei einsame Deutschlandfahnen und ein erleichterter Papa.

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