Freitag, 23. Mai 2014

Kinder durch Frühförderung stärken?!

Als Mutter vom drei kleinen Kindern gehört es zu meiner "Arbeitsplatzbeschreibung", die Kinder so gut es geht auf das Leben da draußen vorzubereiten.
Die Vorgaben sind klar: gute  Schulbildung, noch besseres Studium und dann ein hochdatierter Job. Vielleicht eine Familie gründen, falls das nicht zu teuer wird....aber auf jeden Fall finanziell abgesichert sein, um als möglicher Pflegefall im Alter versorgt zu sein.
Hört sich alles grundsolide und einleuchtend an, oder?!
Nun ja. In mir streiten zwei Seelen. Klar sollen es meine Kinder "mal besser" haben und ja, dazu brauchen sie finanziellen Rückhalt.
Doch wo bleibt da das Leben, der Spaß. Wir alle haben nur eine begrenzte Lebenszeit auf dieser Erde. Ist doof, aber nicht zu ändern.
Mir stellen sich folgende Fragen:
Was bringt es mir, mein ungeborenes Kind schon im Bauch mit Fremdsprachen zu beschallen? Wird es dadurch zum Sprachgenie?
Ist ein Englischkurs in der Kita wirklich das Beste, was ich meinem Kind antun kann?
Selbst auf die Gefahr hin, als schlechte Mutter da zu stehen, oute ich mich:
Nein! Ich habe nichts von alledem für meine Kinder getan. Sie gehen auch nicht zum Ballettunterricht und machen auch nicht 3x die Woche Leistungssport.
Sie sind bei mir und ich bei Ihnen. Zumindest in der Zeit, in der ich nicht arbeite.
Wir haben ihnen gesagt, dass es schön wäre, wenn sie sich zumindest ein Hobby, eine Sportart aussuchen würden, dem/das sie dann 1x Mal die Woche nachgehen, bzw. ausüben.
Damit fahren wir sehr gut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben versucht einen Sportverein zu finden, der alles mögliche an Unterhaltung und Sport anbietet und zudem noch in Wohnortnähe ist. Letztlich geht der Kleine zum Turnen und die  Mädels machen Selbstverteidigung. Es wurden auch noch andere Sportarten "beschnuppert", doch das blieb übrig. Es ist alles in der Nähe, so dass an den
Tagen, wo Sport angesagt ist, noch Zeit bleibt, sicher den Tag in der Kita/Schule zu unterhalten und
zu toben.
Wir machen das so, weil wir glauben, dass es wichtig ist,  Vorlieben zu wecken und zu fördern. Jedoch nicht um den Preis der Geborgenheit in der Familie und der Spontanität, die Zeit nach der Arbeit mit den Kindern so zu verbringen, wie es allen gefällt.
"Allen" ist natürlich relativ gemeint. So tolle Ideen, wie "wie essen Eis, bis der Bauch platzt", oder
"wir gucken den ganzen Tag Fernsehen" wird nur begrenzt nachgegangen. Doch das verstehen sie auch.
Jeder, der Kinder hat, stellt irgendwann verwundert fest, wie schnell die Zeit vergeht und wie groß die Mäuse schon sind. Sie in dieser sensiblen Zeit zu begleiten, ihnen zuzuhören und sie Ernst zu nehmen, in dem, was sie können und tun möchten, ist für mich viel entscheidender, als immer mit dem drohenden Zeigefinger hinterher zu rennen und von einem Termin zum nächsten zu hetzen.
In diesem Sinne: genießt die gemeinsame Zeit, sie kommt nicht wieder!


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